Unsere Kirche

Unsere heutige Kremper St. Peter-Kirche wurde in den Jahren 1828 bis 1832 im klassizistischen Stil von Friedrich Christian Heylmann erbaut. Die Pläne stammen von dem zur damaligen Zeit bekannten dänischen Baumeister C. F. Hansen. Christian Frederic Hansen wurde am 29. Februar 1756 in Kopenhagen geboren, er war also schon über 70jährig während des Kirchneubaus in Krempe. In der Zeit von 1784 bis 1844 war Hansen Landbaumeister in Holstein mit Wohnsitz im dänischen Altona. Neben offiziellen Bauten, schuf er auch viele Privatbauten, unter anderem einige Häuser in der Palmaille in Altona. Ähnliche Kirchenbauten von Hansen finden wir in Kopenhagen, Husum , und Neumünster.
Unsere St. Peter-Kirche zeichnet sich durch eine hervorragende Akustik aus, die immer wieder Kirchenmusiker begeistert.

Der Altar Ein fast wandhoher Kanzelaltar wird durch zwei Kolossalsäulen gerahmt, die einen von einem Kreuz bekrönten Giebel tragen.

Klassizistische St. Peter-Kirche, erbaut 1828-1832. Nach anfänglichen Problemen mit der Statik wurde der Turm erst 1835 fertiggestellt.
Der wandhohe Ädikula-Altar mit Kanzelkorb.
Das Altarbild von Siegfried Detlev Bendixen (1768-1864)

Das Altargemälde stammt aus der Zeit des Neubaus. Gemalt wurde es von dem Hamburger Landschaftsmaler Siegfried Detlef Bendixen (1768-1864) und zeigt Jesu Erscheinen bei den Jüngern in Emmaus (Luk. 24). Im Zuge der letzten großen Kirchensanierung im Jahre2006/07 wurde es in einer Restaurationswerkstatt aufwendig überarbeitet. Gelöste Leinwand wurde wieder befestigt, Risse geschlossen und das Gemälde hat seine ursprüngliche Farb- und Leuchtkraft zurück erhalten.

Das Lutherbildnis Die alte Friedhofskapelle, gestiftet von John Ahsbahs, 1900 eingeweiht, wurde im neugotischen Stil errichtet und mit bunten bleiverglasten Fenstern versehen. Als 1973 die neue Aussegnungshalle ihrer Bestimmung übergeben wurde und eine Verbindungstür zur alten Kapelle hergestellt wurde, musste ein Fenster weichen. Es war die Abbildung Martin Luthers. Der damalige Kirchenvorstand hatte dann den guten Einfall, dieses schöne Bildnis neu rahmen zu lassen und an die Südostseite des Seitenschiffes unserer Kirche zu stellen. Mit Leuchtstoffröhren im Inneren versehen, strahlt Luther während der Gottesdienste.

Das hölzerne Kreuz mit dem fast lebensgroßen Jesus Christus stammt ebenfalls aus der neogothischen Kapelle auf dem Friedhof. Es wurde in mühevoller Arbeit von alter Farbe befreit und findet heute seinen Platz an der Außenwand des nördlichen Seitenschiffes.

Der Sankt Peter (Petrus) ist Schutzpatron des Kremper Gotteshauses. Eine holzgeschnitze Petrus-Statue befindet sich an der Außenwand des südlichen Seitenschiffes. Ein Hauptattribut ist der Schlüssel in seiner Hand. Die 70 cm hohe Figur wurde 1995 von der “kirchlichen Frauenarbeit” der Gemeinde gestiftet.

Seit dem Jahre 2004 lädt ein Opferlichtständer alle Besucher der Kremper Kirche dazu ein, eine Kerze zum Gebet oder zur Fürbitte zu entzünden. Gelegenheiten dazu bieten die Gottesdienste, zahlreiche Kirchenkonzerte und die offene Kirche am Vormittag, Mo. bis Do. 9.30 Uhr – 11.30 Uhr, sowie nachmittags zu den Gruppenzeiten.

Die Ornamentsteine sind eins der wenigen Original-relikte aus der vom Brand zerstörten Vorgänger-kirche.

Im gleichen Jahr kehrten auch die beiden Ornamentsteine in die Kirche zurück. Sie stammen von der Vorgängerkirche und säumten das Portal. Nach dem Abbruch der alten Kirche gelangten sie auf den Hof der Familie Klüver in Grevenkop. Dort zierten sie zuletzt die Hofauffahrt. 2004 entschied sich das Ehepaar Klüver, die beiden Steine an ihren ursprünglichen Ort zurückkehren zu lassen. Sie spendeten die Steine und ließen zudem die schmiedeeisernen Füße fertigen, auf denen die Steine heute zu sehen sind. In der Turmhalle haben sie einen würdigen Platz erhalten und erfreuen jeden Besucher der St. Peter-Kirche.

Das Gemälde von der Innenansicht Angefertigt wurde es um 1900 von Ludwig Schmahljohann, geboren am 16. Februar 1840 in Altkönigsmoor. Er bekam 1898 den Auftrag, die Kirche auszumalen. Auch die Kronleuchter wurden nach der Renovierung im gleichen Jahr gestiftet. Dieses Gemälde wurde vielleicht auch im Auftrag der Kirchengemeinde geschaffen. Schmahljohann wirkte hauptsächlich in Krempe in seinem Malerhandwerk. Er bekam nebenbei Aufträge von Bauern, ihre Höfe auf Leinwand festzuhalten. So entstanden die meisten Bilder von ihm Anfang des 20. Jahrhunderts. Er malte auch Landschaftsbilder aus der Umgebung und Stadtansichten von Krempe. Ein beliebtes Motiv war die Krempau innerhalb des Stadtgebietes. Einige Bilder vom Rathaus sind im Besitz der Stadt, die das Gebäude vor der Renovierung 1907/1908 zeigen. Das Gemälde von der Innenansicht unserer Kirche wurde 2003 aufwändig restauriert und ist nun im Gemeinderaum auf der Nordempore zu sehen.

Wilhelm Alard (1572-1645)

Wilshelmus Alardus          (Textauszug aus der Kirchen-Chronik) Geboren in Wilster, war ein Sohn des Pastoren Franciskus Alardus, welcher zuerst in Kellinghusen, dann in Antwerpen, dann in Wilster Prediger war, Poeta Canreatus. Er war geboren d. 22. 11. 1572 u. 1596 Konrektor zu Crempe geworden. Im Jahre 1604 wurde er dem Pastor Bruno cum spe succedendi adjungiert und folgte ihm ins Pastorat anno 1608. Dieser Wilhelm Alardus war ein sehr gelehrter und durch seine zahlreichen teils lateinischen, teils deutschen Schriften hochberühmter Mann, an den viele ausgezeichnete Vocationen aus dem In- u. Ausland ergingen, die er aber sämtlich ausschlug, um in Crempe zu bleiben, wo er namentlich auch die schwere Belagerung und Übergabe der Festung anno 1628 erlebte. Als 1629 Friede zwischen dem Kaiser und dem König von Dänemark geschlossen war, hielt Wilhelm Alardus den 14. Juli eine Friedenspredigt und darauf noch 17 Dankpredigten, die 1630 gedruckt wurden. Er erreichte ein solches Alter, dass er Senior des Münsterdorfischen Consistorii ward, und ihm als einen Emerito sein Schwiegersohn 1644 zum Substituten und Successoren gegeben wurde. Alardus starb am 8. Mai 1645. Das Alardus-Bild hängt ebenfalls im Gemeinderaum auf der Nordempore unserer St. Peter-Kirche. Leider ist es in einem restaurierungsbedürftigen Zustand.

Friedensengel mit Palmzweig

Der Friedensengel an der Südwand der Eingangshalle wurde im Jahre 1896 von Ludwig Schmahljohann geschaffen. Der in der Krempermarsch bekannte Maler erhielt den Auftrag, das gesamte Kirchenschiff mit blumigen Ornamenten auszumalen. In dieser Zeit schuf er auch dieses Bildnis eines am blauen Wolkenhimmel schwebenden Friedensengels, der einen Palmenzweig in der Hand trägt – als Symbol des Friedens.
Hierfür verwendete Schmahljohann ein schlichtes Stoffgewebe und spannte es auf den hölzernen Schalldeckel in der Hallendecke auf. Da das Leinengewebe nicht grundiert und der Farbauftrag auch nicht mit einem abschließenden Firnis versiegelt wurde, ist anzunehmen, dass das Bild eventuell nur als Vorentwurf geschaffen wurde. Durch feuchte Klimaverhältnisse im Turm und Schmutz, der dem Bild mehr als 100 Jahre lang zusetzte, war es zuletzt nur noch als dunkler Fleck an der Turmhallendecke wahrzunehmen. Im Jahre 2015 begann der „Förderverein St. Peter zu Krempe e.V.“ sich für seine Restaurierung einzusetzen. Überraschenderweise trat nach der Abnahme des Stoffgewebes unter einer Farbschicht auf dem Holzdeckel die ursprüngliche Akanthus-Malerei aus dem Jahre 1835 zu Tage, die wir heute wieder an der Turmhallendecke sehen können. Bei der Restaurierung des Friedensengels konnten tief eingedrungene Schmutzschichten reduziert werden. Verloren gegangene Farbschichten wurden durch eine vermittelnde Retusche partiell mit dem Ziel ergänzt, die Darstellung wieder besser ablesbar zu machen. Dennoch bleibt der fragmentarische Charakter bestehen.
Seit November 2018 hängt das Bildnis vom Friedensengel nun im Turmraum an der Südwand. Die neue Beleuchtungstechnik setzt ihn in ein besonderes Licht.

Die restaurierte Rankenmalerei ist seit September 2017 wieder an der Turmhallendecke sichtbar. In der St. Peter-Kirche ist das Akanthusblatt auch in den Gurtbändern am Tonnengewölbe und an den korinthischen Kapitellen oberhalb der beiden weißen Säulen am Altar wiederzufinden.

Akanthus-Malerei aus dem Jahre 1835

Eine ausführliche Broschüre über die klassizistische St. Peter-Kirche zu Krempe ist im Kirchenbüro erhältlich.

Besuchen Sie unsere Kirche!
Es lohnt sich, unsere Kirche einmal zu besuchen. Gelegenheit dazu haben Sie vormittags zu den Bürozeiten an den Wochentagen Mo. – Fr. Gerne bieten wir Kirchenführungen nach vorheriger Anmeldung im Büro. Sollten Sie die Kirche zu einer Zeit besuchen wollen, in der sie nicht geöffnet ist, gibt es die Möglichkeit, sich bei Herrn Prötel, Am Kirchhof 11, einen Kirchenschlüssel abzuholen.